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Informationen - Watt is´n Train Simulator?

Sie befinden sich in dem Bereich von Mytrainsim, der sich der virtuellen Eisenbahn widmet. Frei nach dem Motto "Wat is´n Dampfmaschin" werden hier die Grundzüge des Programms »Microsoft Train Simulator« erläutert, das es inzwischen in zwei Versionen gibt. Vorgestellt werden das Programm selbst, der Inhalt der CD in der Packung aus dem Laden sowie Möglichkeiten zum Hinzufügen von Strecken als kostenpflichtiges Addon oder Freeware-Download im Internet. Die echte Eisenbahn (z.B. Nahverkehr in NRW) wird unter dem pinkfarbenen Navigationsstrang betrachtet.

1. Basiswissen: Das ist der Train Simulator

Der Microsoft Train Simulator (MSTS) ist ein Computerspiel aus dem Genre der Eisenbahnsimulationen aus dem Jahre 2001. Er ermöglicht dem Spieler, auch ohne jegliche Ausbildung zum Lokführer Personen- und Güterzüge interaktiv aus dem Führerstand heraus über die Tastatur, Maus oder ein besonderes Bedienpult innerhalb einer virtuellen Realität mit dreidimensionalen Landschaften zu steuern.

Der Spieler schlüpft in die Rolle des Lokführers und bringt primär Züge von A nach B. Zur Steuerung der Lok gehört die Bedienung der Bremsen, des Richtungswenders, Reglers (zum Beschleunigen) und diverser Feinheiten wie Stromabnehmer, Sicherheitsfahrschalter, Sand, Licht und - selbstverständlich - des Horns. Natürlich werden Geschwindigkeit, Bremsdruck und vieles anderes je nach Loktyp und Führerstand analog mit Zeigern oder digital angegeben. In der Simulation sieht ein Führerstand samt Bedienelemente in etwa so aus wie auf dem folgenden Bild:

Train Simulator: Führerstand einer Lok

Führerstand einer Diesellok BR 218 im Train Simulator

Es gibt verschiedene Modi, die ein Spieler fahren kann. Die einfachste Variante ist der Modus "Erkundung der Strecke". Dabei wählt der Spieler zunächst eine Lok oder einen Triebwagen seines Wunsches, und bestimmt außerdem, was er am Haken mit sich führt. Das können Güter- oder Personenwagen sein - egal ob InterCity-Wagen oder ein Bummelzug. Zugverbände können im Aufgabeneditor erstellt werden, dazu später mehr.

Nach der Wahl eines Zuges stellt man den Startpunkt einer beliebigen vorhandenen Strecke sowie ein Wetterszenario mit Uhrzeit ein. Die Simulation wird dann in der gewünschten Einstellung geladen.

Ein Beispiel: Für das links stehende Bild wurde eine Diesellok der Baureihe 218 samt Personenwagen (n-Wagen "Rotlinge") auf der Strecke Husum-Westerland (Sylt) mit Startpunkt Husum Bahnhof im Sommer bei Sonnenschein ausgewählt. Ziel, Richtung, Weichen- stellungen und Haltestellen oder Rangiertätigkeiten sind ganz dem Spieler überlassen.

Doch der Schwierigkeitsgrad lässt sich noch steigern, werden in der Erkundung der Strecke Fehler wie Geschwindigkeitsübertritte, das Vorbeifahren an Bahnhöfen oder das Passieren roter Signale ja noch nicht geahndet. Außerdem ist man ja bisher alleine auf weiter Flur.

Startbildschirm des Train Simulators

Erkundung der Strecke: Wahl der Strecke (1), der Lok samt Anhängsel, Startort, Uhrzeit, Jahreszeit und Wetter (2).
Mit Klick auf "START" geht´s los.

2. Aufgaben: Es kommt künstliches Leben ins Spiel

Ein weiterer Modus ist das Fahren in einer Mission oder Aufgabe, im Train Simulator als "Activity" und in der Computerspielerszene kurz "Act" bezeichnet. Dabei wählt der Spieler im Hauptmenü des Simulators zuerst eine Strecke und dann eine vorhandene Aufgabe aus einer Liste aus (im Bild oben z.B. Strecke Schwarzwaldbahn, Aufgabe "Braugerste fürs Klosterbräu"). Den groben Inhalt der Mission kann er der Aufgabenbeschreibung unter der Karte (nicht im Bild) entnehmen. Alles weitere, also Zug und Startposition sowie Wetter sind vorgegeben.

Der Spieler fährt dann nach einem programmierten Szenario. Meistens muss man hier Personenzüge nach einem definierten Fahrplan von A nach B bringen. Der Spieler muss dann zielgenau an fest definierten Unterwegshalten anhalten und Fahrgäste aufnehmen (Personen gibt es standardmäßig nicht, ein Countdown simuliert die Dauer der Einsteigezeit). Oder man rauscht mit einem ICE oder einem Güterzug durch die kleinen Vorstadtbahnhöfe durch. In den Acts wird erst ein realistischer Gegenverkehr (sogenannter KI-Verkehr - künstliche Intelligenz) ermöglicht. So können Ihnen Züge auf freier Strecke begegnen (manchmal hupen sie zur Begrüßung während der Vorbeifahrt), andere an den Bahnhöfen auf Sie warten oder Loks oder kurze Güterzüge im Rangierbahnhof hin und her rangieren. So kommt Leben ins Spiel. Es kann auch vorkommen, dass Sie Güterzüge in einem Rangierbahnhof selbst zusammenstellen müssen, bevor sie ihn zu seinem Ziel bringen.

Train Simulator ICE

ICE der ersten Generation in Offenburg

Train Simulator ICE

Führerstand des ICE-1 bei Beschleunigung auf freier Strecke

In den Activities können die pikanten Besonderheiten des Bahnalltags eingebaut werden: Störungen im Betriebsablauf, hohes Passagier- aufkommen - alles, was den Fahrplan durcheinander bringt, für rote Signale auf freier Strecke sorgt, Ihre Ankunft verzögert und Sie im echten Alltag als Fahrgast ärgert. Insgesamt muss der Spieler innerhalb der Acts allerhand beachten: Geschwindigkeitsbegrenzungen (teilweise nach Vorbild in einem auszudruckenden Geschwindigkeitsheft abzulesen), auch temporäre Langsamfahrstellen durch Baustellen zum Beispiel, Signale oder auch Befehle vom Fahrdienstleiter. Langweilig sollte es unterwegs auf der Schiene nicht werden. Bergauf wird alles von den Loks gefordert, bergab muss darauf geachtet werden, dass man nicht zu schnell wird und entgleist! Der Simulation eines möglichst realistischen Bahnverkehrs ist kaum eine Grenze gesetzt - höchstens durch die Phantasie des Aufgabenerstellers. Und - um die meistgestellte Frage zu beantworten - ja, es kann auch unter Umständen zu Zugzusammenstößen, Entgleisungen (z.B. Durchfahren des Puffers), Kollisionen am Bahnübergang oder Feuerrückschlag von Dampfloks bei geöffneter Feuerklappe im Tunnel kommen. Die Darstellung ist allerdings kindgerecht weniger katastrophal und endet in jedem Falle mit dem Ende der Activity. Blut oder Verletzte bekommt man hier nicht zu sehen. In den meisten Fällen beugen Sicherheitssysteme jedoch vor - wenn man nicht gerade mit Vollgas auf den Prellbock zufährt.

Für eine grobe Einordnung für Anfänger und Fortgeschrittene sind die Activities nach Schwierigkeitsgraden aufgeteilt. Die Länge und Komplexität hängt ganz von der Programmierung ab, kann aber tatsächlich mitunter bis zu einigen Stunden in Anspruch nehmen. Bei der Auswahl der Aufgabe wird die voraussichtliche Zeitdauer angegeben. Mithilfe des Aufgabeneditors kann der Benutzer übrigens seine eigenen Missionen erstellen mit Fahrplänen, Gegenverkehr und so weiter - und diese dann im Internet der Allgemeinheit zur Verfügung stellen.

Train Simulator ICE

Innenraum mit frei schwenkbarer Kamera

Train Simulator ICE

ICE-T mit geöffneten Türen in Hausach

Train Simulator ICE

Führerstand des ICE-T (Baureihe 411) beim Halt im Bahnhof

Train Simulator ICE

Begegnung zweier Züge auf dem Viadukt von Hornberg

Damit sich der Spieler an die Steuerung gewöhnen kann, gibt es durch das Programm audiogestützte Tutorials. Die Tastaturbelegung ist frei konfigurierbar, somit können Sie recht schnell einen Zug bewegen und auch zielgenau zum Stehen bringen - vielleicht sind Sie ja durch andere Simuatoren (z.B. Zusi oder RailSim) bestimmte Tastenbelegungen gewöhnt.

3. Virtuelle Realität

Man muss nicht die ganze Zeit im Führerstand des Zuges sitzen und sich auf die Strecke konzentrieren, auch, wenn das zur eigenen "Sicherheit" ganz nützlich ist. Das ist der große Vorteil gegenüber dem echten Lokführerberuf: Man kann während der Fahrt die Ansicht im Train Simulator wechseln. In die Außenansicht, ins Abteil des Personenwagens oder als stehender Betrachter am Streckenrand, an dem oder unter dem der Zug geräuschvoll vorbeirauscht. So hat man die Gelegenheit, sich wunderschön gestaltete und nachgebaute Landschaften mit all ihren versteckten Besonderheiten anzuschauen.

Folgende Bilder zeigen eine solche Außenansicht. In diesem Beispiel besteht die Landschaft aus einem lagetreuen digitalen Geländemodell. Bei den Gebäuden handelt es sich um sogenannte "Architekturmodelle" (Für die Kenner: Entsprechend ein LoD3-Modell gemäß CityGML), die sehr fein ausgestaltet und zumeist mit fotorealen Texturen überzogen sind. Die meisten Häuser werden einzeln dokumentiert, in einem 3D-Programm konstruiert und aufwändig möglichst originalgetreu zur Verbesserung des Wiedererkennungswertes nachgebaut. Zumeist besitzen sie (ebenso wie viele Züge) einen Level of Detail, der die Performance während des Spiels durch "häppchenweises" Nachladen verbessert.

Teil der Außenwelt sind meistens originalgetreu nachgebaute Bahnhöfe, typische Gebäude der Region bzw. markante Objekte und Kirchen, Straßen, Straßenlaternen, Verkehrszeichen, Fahrzeuge (animiert, auch mit Stau am Bahnübergang), diverse bahn- oder ortstypische Dekorationen und selbstverständlich Vegetation in Form von Wäldern, Bäumen, Büschen und Feldern. Gräser und Acker werden meist durch Bodentexturen, sogenannte TerrTex, dargestellt. Einzelne Objekte können animiert sein (Flugzeuge, Windräder o.ä.).

Syltshuttle in Westerland / Marschbahn

Baureihe 218 als "SyltShuttle" in Westerland

Train Simulator: V200

InterCity durchfährt den Bahnhof von Haslach im Kinzigtal

Train Simulator Hönnetalbahn

Führerstand eines modernen Triebwagens, hier in Ardey

Train simulator Hindenburgdamm SyltShuttle

Autozug von Niebüll nach Sylt auf dem Hindenburgdamm

 

4. Möglichkeiten

Die Simulation am Computer hat viele Vorteile. Der größte ist, dass man ohne Probleme die Zeit vor- oder zurückdrehen kann. Besonders einfach ist die Wahl der Jahreszeit. Entsprechend des Sommers, Herbstes, Winters oder Frühlings wird vor allem die Vegetation unterschiedlich dargestellt, aber auch die Tageszeiten und Sonnenstände verändern sich. Dazu kann - je nach geographischer Breite der Strecke und Vorbild - auch Schnee liegen und / oder fallen, was sich negativ auf die Sicht, das Beschleunigungs- und Bremsverhalten, also die Fahrphysik, auswirkt.

Natürlich kann der Nostalgiker im Stile der 20er Jahre auch mit Dampfloks fahren! Die Bedienung ist allerdings etwas komplizierter als bei einem modernen Triebwagen, in denen man nur ein paar Hebel umlegen muss. Hier muss zusätzlich der Richtungswender in der Funktion eines "Getriebes" präzise eingestellt werden und im Zusammenspiel mit dem Regler und dem Heizer, der unermüdlich Kohle nachlegt bis der Tender leer ist, möglichst effektiv bedient werden. Gehen Wasser oder Kohle langsam aus, muss man nachtanken oder nachladen, sonst bleibt man auf freier Strecke liegen. Mit den entsprechenden Lautsprechern oder Verstärkern ist es ein Genuss, kraftvolle Dampfer im gemütlichen Tempo über Nebenstrecken im Stile der Vergangenheit zu fahren.

Es ist ebenfalls möglich, z.B. die schönen Seiten der DDR wiederherzustellen: Den Bahnalltag zwischen Spree und Oder, auf der Insel Rügen oder an Nebenstrecken rund um Meiningen. Ohne Stasi, Schießbefehl, Umwelt- und Wirtschaftsproblemen. Es gibt viele, die in den Neuen Ländern mit der Eisenbahn aufgewachsen sind und nun stolz mit "Ludmilla", "Taigatrommel" oder "U-Boot" die Reichsbahn aufleben lassen.

Der Vorteil gegenüber der Modelleisenbahn: Die große Auswahlvielfalt. Neue Modell-Wagen kosten viel Geld. Für den Train Simulator gibt es sie meist zum kostenlosen Download im Internet - oder als recht günstiges Addon. Dazu später mehr. Und die Strecken sind nicht auf 2x3 Quadratmeter beschränkt - sie können hunderte von Kilometern lang sein. Selbst nach Jahren hat man noch nicht jeden Gleisanschluss entdeckt.

Train Simulator: V200

Schwarzwald Anno 1972: V200 mit "Silberlingen" in Alpirsbach

Train Simulator: Simulation vergangener Zeiten

Im Reisezugwagen der 70er vorbei an der Burg Ortenberg

Soweit zum Simulationsteil des Train Simulators. Er bietet jedoch einige Schnittstellen, mithilfe derer der Benutzer selbst Aufgaben, Strecken und Führerstände editieren kann. Dazu werden entsprechende Programme mitgeliefert. Enthalten sind vor allem der Aufgaben-Editor zur Generierung eigener Activities, der Strecken-Editor zusammen mit dem Streckengeometrie-Extraktor zum Aufbau einer Strecke sowie der Führerstand-Editor zum Generieren von Führerständen. Mit Ausnahme des Aufgaben-Editors sind die Programme "hochwissenschaftlich" und teilweise recht schwer zu bedienen. Hilfe dabei erhält der kreative Nutzer durch Tutorials im Internet oder Foren. Seine Werke, insbesondere die Missionen, kann er exportieren und im Internet anderen Spielern zur Verfügung stellen, die diese dann in ihren Train Simulator einfach importieren können.

5. Der Standard-MSTS aus dem Laden - Das bekommen Sie für Ihr Geld:

Der Train Simulator bietet so, wie er für derzeit etwa 10,- Euro im Laden zu kaufen ist - Originalpreis war übrigens 120,- DM im Jahr 2001 -, noch keine deutschen Strecken oder Züge, wie sie in den oben zu findenden Bildschirmfotos zu sehen sind (siehe dazu nächster Abschnitt "AddOns").

Inhalt des Kaufpaketes sind sechs sogenannte Standardstrecken. Hier können jeweils zwei amerikanische, japanische und europäische Strecken befahren werden. Dazu enthalten sind einige passende Züge sowie ein Grundstock an unterhaltsamen Aufgaben mit Fahrplänen, Rangiertätigkeit, programmierten Gegenzügen und so weiter. Ebenfalls im Paket befinden sich die entsprechenden Editoren zur Erstellung eigener Strecken, Activities und Führerstände.

Im Folgenden sind einige Eindrücke der sechs Standardstrecken aus dem Standard-MSTS ohne Zusätze abgebildet, d.h. mit exakt dem, was Sie auf dem Rechner haben, wenn Sie als Neuling den Train Simulator installieren:

1.) Die Hisatsu-Linie verbindet über 86 Kilometer im Train Simulator Yatsushiro mit Yoshimatsu auf der japanischen Insel Kyushu und besteht aus einer Fluss- und einer Gebirgsstrecke. Sie beinhaltet viele Tunnelabschnitte, zwei Kehren und Steilstreckenabschnitte. Passendes Fahrzeug ist ein Dieseltriebwagen des Typs Kiha 31. Durch viele Städte und Dörfer und verschiedene Landschaften führend gehört sie zu den abwechslungsreichsten und kürzeren Standardstrecken im Train Simulator und eignet sich sehr gut zum Anlernen der Steuerung.

Train Simulator Hisatsu-Linie

Das Kuma-Tal in Japan: Die Hisatsu-Linie auf der Insel Kyushu

Train Simulator Kiha31

Dreifacher Triebwagen Kiha 31

Train Simulator Hisatsu

Führerstand des Zuges

Train Simulator Standardstrecke

Überquerung des Flusses Kuma

2.) Die Strecke Innsbruck - St.Anton ist 101 Kilometer lang und stellt eine Etappe des Orient-Expresses von Paris nach Wien in den späten 1920er Jahren dar. Durch die Lage in den Alpen besitzt sie zahlreiche Tunnel, Viadukte und steile Anstiege. Passendes Fahrzeug ist eine Dampflok Gölsdorf 380 mit Waggons des Orient-Expresses. Besonderheit dieser Strecke ist eine Schneedecke am Berg und Frühling im Tal.

Train Simulator Orient-Express

Gölsdorf 380 mit Orient-Express in Innsbruck

Train Simulator Orient-Express

Luxuriöser Innenraum des Orient-Expresses

Train Simulator Gölsdorf 380

Führerstand der Dampflok mit allen Manometern und Hebeln

Train Simulator Gölsdorf Viadukt

Alpen-Viadukt

3.) Die Strecke Marias Pass überquert einen Gebirgspass im Glacier National Park in Montana im Nordwesten der USA. Sie ist im Train Simulator 270 Kilometer lang, damit die längste im Paket und verbindet die Stadt Shelby mit Whitefish und Kalispell. Dabei ist die Strecke besonders abwechslungsreich in den Landschaftsformen. Mal führt sie entlang eines Flusses, mitten durch das Hochgebirge und schließlich durch das flache Vorland. Passende Fahrzeuge vom Betreiber Burlington Northern and Santa Fee Railroad (BNSF) sind Loks der Typen Dash9 und GP38 und diverse Güterwagen, die zu langen Zügen zusammengestellt werden.

Train Simulator Marias Pass

Zwei Dash9 mit Kesselwagen bergab Richtung Whitefish

Train Simulator Dash9 Führerstand

Führerstand der Dash9 kurz vor einer Galeriedurchfahrt

Marias Pass-Strecke im Train Simulator

Kurvige Hanglage in der Nähe des Passes

Train Simulator Shelby

GP38 mit gemischtem Güterzug in der Ebene bei Shelby

4.) Der Northeast-Corridor verbindet über 214 Kilometer Streckenlänge Philadelphia mit Washington D.C. und ist Teil einer Hochgeschwindig- keitsstrecke zwischen Boston und Washington, die von Amtrack betrieben wird. Sie führt entlang der dichtbesiedelten Ostküste der USA und ist größtenteils mehrgleisig ausgebaut. Passende Züge sind der Acela Express sowie die Elektrolok HHP-8 mit entsprechenden Reisezugwagen. Die Strecke eignet sich damit besonders, um in die Hochgeschwindigkeitsbereiche der Simulation einzusteigen und kräftig Gas zu geben.

Train Simulator Northeast Corridor

Triebzug Acela-Express von Philadelphia nach Washington

Train Simulator Acela-Express Führerstand

Rasante Fahrt mit 110 mph durch Industrievororte Philadelphias

Train Simulator Acela Express

Brücke über den Susquehanna River bei Perryville

Train Simulator

 

5.) Eine zweite Strecke auf dem europäischen Kontinent ist die 116 Kilometer lange zwischen Settle und Carlisle in England. Sie ist ebenfalls in den 20er Jahren angesiedelt und beschäftigt sich mit dem Flying Scotsman (= fliegender Schotte). Die Strecke weist leichte Steigungen auf und ist bedingt durch die typische Landschaft Nordenglands sanft-hügelig und dörflich geprägt, dadurch aber recht schnell ein wenig eintönig.

Train Simulator Flying Scotsman

Flying Scotsman in Nordengland

Train Simulator Settle-Carlisle

Unterwegs zwischen Settle und Carlisle

Train Simulator

Cottages am Rande der Strecke

Train Simulator

Typisch englische Bahnhöfe

6.) Die Odawara-Linie Tokyo-Hakone beschäftigt sich auf 88 Kilometern mit dem Nahverkehr der japanischen Hauptstadt, vergleichbar mit dem S-Bahnverkehr in Deutschland. Durch viele Hochhäuser im freien Feld wirkt die Strecke allerdings wenig vorbildtreu.

Train Simulator Odawara-Linie

Nahverkehrszug in Tokyo

Train Simulator Tokyo-Hakone

Führerstand: Mit 120 km/h durch die Vororte

Train Simulator

Dekorationen fehlen vielerorts in der Strecke

Train Simulator Japan

Bahnübergänge mit einem besonderen Schließgeräusch

Die Bilder wurden im Erkundungs-Modus gemacht, in dem es keinen Gegenverkehr und freie Weichenstellung gibt. Es ist zu beachten, dass auf einigen Strecken Linksverkehr herrscht. Derzeit ist der Train Simulator für etwa 10,- Euro zu bekommen oder im Internet herunterzuladen.

6. AddOns und Zubehör

Deutsche Strecken und Loks, wie sie oben in den Bildern gezeigt wurden, lassen sich durch sogenannte Add-Ons (auch "Addons" = englisch: hinzufügen) installieren. Da gibt es auch wiederum zwei Varianten: kostenlos (im Internet) oder im Handel auf CD oder DVD bzw. im Internet als Softwareload zu kaufen. Im Laden (v.a. bei Amazon) gibt es zig thematische Addons. Meist beinhalten sie eine bestimmte Strecke oder ein Thema. Mit im Paket sind dann fast immer passende Fahrzeuge, um einen authentischen Betrieb zu simulieren. Beispielsweise sind u.a. die entsprechenden Loks oder Autotransportwagen des berühmten "SyltShuttle" von Niebüll nach Westerland / Sylt im Halycon-Addon "Auf der Marschbahn nach Westerland" enthalten, um die Autoverladung auf die Nordseeinsel nachstellen zu können. Addons können sich aber auch einer einzigen Zugbaureihe oder Zuggattung widmen, beispielsweise das Addon "Hochgeschwindigkeitszüge" von TTB / Halycon, das sich ausschließlich mit dem ICE beschäftigt und nur Rollmaterial sowie Activities passend zu bestehenden anderen Addons beinhaltet.

Die Firma German Railroads GbR befasst sich mit historischen Strecken und Zügen in Deutschland. Hier können Sie die Biggetalbahn in den 70ern vor der Stilllegung, Rollbahn in den 80ern oder Rügen mit Strecken an der Ostseeküste zur Reichsbahnzeit erwerben. Die Firma Halycon Media GmbH & Co. KG entwickelte Strecken nach dem aktuellen, modernen Stand. Hier hat der Webmaster selbst an der Umsetzung der "Schwarzwaldbahn" Offenburg-Donaueschingen und der "Marschbahn" von Husum nach Westerland auf Sylt mitgearbeitet. Aus den Addons "Auf der Marschbahn nach Westerland" und "Durch den Schwarzwald nach Offenburg" bzw. "Schwarzwald Anno 1972" stammen auch die Strecken der gezeigten Bilder. Die ICEs kommen aus dem TrainTeamBerlin- / Halycon-Addon "Hochgeschwindigkeitszüge". Die Kosten für ein Addon (beinhaltend meistens eine Strecke und eine gewisse Zugauswahl) liegen um 20,- bis 30,- Euro, ältere Ausgaben sind meist als Bundle oder Megapack zu bekommen. Für einige ausländische Addons sind Preise um 40,- Euro nicht unüblich, weshalb allerdings die Qualität nicht zwingend besser sein muss. Es lohnt sich, vor einem Kauf ausführliche Testberichte zu Addons zu lesen, um die Spreu vom Weizen zu trennen.

Sehr viele schöne Strecken und auch unmengen von Rollmaterial gibt es im Internet zum kostenlosen Download. Beispiele für Strecken sind der Wupper-Express, der halb NRW abdeckt, die Harzquerbahn, die Rübelandbahn oder auch die Hönnetalbahn, die hier auf der Seite zum Download angeboten wird. Es gibt auch Phantasiestrecken (z.B. die Sea-View-Strecke) oder Straßenbahnnetze (z.B. U79 von Graphics 15) für die Stadtbahnfreunde. Immer noch kommen einige Strecken hinzu oder sind im Bau.

Rollmaterial in verschiedensten Variationen aus In- und Ausland wird zumeist auf Internetseiten mit großen Downloadbereichen angeboten. Hier können Sie ihre Lieblingsfahrzeuge einfach herunterladen, in den Train Simulator integrieren und dann bei sich fahren. Solche Downloadseiten finden Sie unter der Homepage-Kategorie »Linktipps«.

Daneben existieren diverse Hilfsprogramme, die die Bedienung des Train Simulators oder die Verwaltung von vielen Strecken und Zügen erleichtern. Mit dem sogenannten "Bin-Patch" gibt es eine inoffizielle und privat erstellte Verbesserung des Simulators, mit der beispielsweise Führerstandswechsel, Tag- und Nachtführerstände (z.B. mit Wechsel bei Tunneleinfahrt) und programminterne Stabilisierungen ermöglicht werden. Ferner simuliert ein Ansagen-Tool das Abspielen von Haltestellenansagen. Internetseiten zum Thema befinden sich in den Linktipps dieser Webseiten.

Die Bedienung erfolgt wie beschrieben üblicherweise mit der Maus oder über die Tastatur, mit Tricks auch mit dem Joystick. Es gibt jedoch die Möglichkeit, ein für Eisenbahn-Laien - und damit sind alle gemeint, die kein Lokführer sind - recht authentisches Fahrgefühl mit Hilfe eines besonderen Geräts zu erzeugen. Mit dem "Raildriver Cab Controller" der Firma P.I. Engerneering aus Michigan USA, kurz "Raildriver", existiert ein kleines aber feines Fahrpult mit Schaltern und Hebeln, mit denen die Züge des Train Simulators gesteuert werden können. Damit lässt sich etwas genauer und im Zweifel mit schnellerer Reaktion agieren und außerdem hat man da etwas thematisch passendes in der Hand.

Die schwere und stabile Kiste wird über die USB-Schnittstelle des Rechners an- geschlossen. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, das Audio-System des Rechners über das Gerät anzuschlißen. Es ist auch kompatibel zum Rail Simulator und zu den Trainz-Produkten. Eine Funktion des Raildrivers mit dem Train Simulator unter Vista ist derzeit allerdings problematisch. Unter Windows XP gibt es keine Probleme. Der Raildriver ist in Deutschland von Aerosoft (siehe Linktipps) zu beziehen, ist er doch ein amerikanisches Produkt. Original kostet das Gerät etwa 199,- Euro. Für Kinder macht das einen Heidenspaß - nach eigener Erfahrung. Mir allerdings auch :-)

Für kaufbare Addons, Freewarestrecken udn Züge aus dem Internet und weitere Informationen zum Train Simulator verweise ich auf die Mytrainsim-Linktipps. Natürlich stehe ich auch bei Fragen zur Verfügung.

Train Simulator Raildriver

ICE-T im MSTS mit Raildriver Cab Controller gesteuert

7. Nachfolger

Ein bei den deutschen MSTS-Fans schwieriges Thema ist das der Nachfolge. Über zehn Jahre ist das Hauptprogramm inzwischen ohne größere Updates durch den Hersteller im Umlauf. Ein riesiges Archiv spielbarer Lokomotiven und Strecken und beachtliche Bemühungen Einzelner versuchen, den in die Jahre gekommenen Simulator am Leben zu erhalten.

Nach zahlreichen "Lückenfüllern" stellt sich der Train Simulator 2012 alias RailWorks 3 (Fortsetzung des Rail Simulators von Kuju) als durchaus ernstzunehmende Alternative (mit kleinen Kinderkrankheiten) dar. Er besitzt eine eindrucksvolle Grafik-Engine und bietet einige Features, die im MSTS nicht möglich, aber von vielen Nutzern gewünscht wurden – dynamisches Wetter, Kurvenüberhöhung oder Drehscheiben beispielsweise. Seit dem 23. September 2011 ist etwa zehn Jahre nach Start des MSTS nun die deutsche Version des TS2012 im Handel erhältlich.

Das Programm wird in Kürze an dieser Stelle vorgestellt.

 

(c) Bilder, Text und Grafiken: S.Hellmann - www.mytrainsim.de

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